Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Montag, 30. September 2013

Daheimgebliebene

In den Rotmilanrevieren ist es still geworden. Das günstige Zugwetter am vergangenen Wochenende nutzten viele lippische Rotmilane und haben sich auf den Weg gemacht in ihr Winterquartier nach Spanien und Frankreich. So ist es selbst für uns Lipper selten geworden, Rotmilane am Himmel zu beobachten. Zwei, die noch im Revier ausharren, sind die Rotmilane vom Gehrenberg. Seit Tagen sind sie morgens an der Fütterungsstelle der Donoper Weißstörche anzutreffen. Als Rastbaum haben sich die beiden Altvögel eine große Fichte ausgewählt. Hier warten die zwei Rotmilane auf die allmorgendliche Fütterung. Aber auch sie werden irgendwann aufbrechen.


Gehrenberger Altvogel - vor dem Fotografieren waren es noch zwei

Freitag, 27. September 2013

Pflichtveranstaltung für Rotmilanfreunde

Ein ganz besonderes Event wird es am 2. Oktober in der Detmolder Stadthalle geben: Um 20 Uhr beginnt die Vorstellung des preisgekrönten Filmes "Abenteuer Lerchenberg". Autor und Regisseur ist Andreas Ewels - er ist Redakteur des ZDF.  "Durch unsere Zusammenarbeit in Mallorca konnten wir ihn bewegen, den Film in Detmold zu zeigen", so der Naturfilmer Robin Jähne.
In dem Film geht es um die ganz normalen Tiere vor der Haustür - die meist übersehen werden. Nahmhafte Tierfilme haben sie rund um die ZDF-Sendezentrale auf dem Lerchenberg eingefangen. Nach der Filmvorführung wird sich der Filmmacher Fragen stellen, die Detmolder Filmemacher Sarah Herbort und Robin Jähne werden von der Arbeit als Tierfilmer und von dem Lippischen Rotmilanprojekt berichten.
Was das mit der Veranstaltung zu tun hat? Es handelt sich um eine Benefizveranstaltung zugunsten des Lippischen Rotmilanprojektes. Der Eintritt ist frei, allerdings wird um eine Spende gebeten. 
Unterstützt wird die Veranstaltung der Detmolder Stadthalle durch den Rolfschen Hof und die Adlerwarte Detmold.
Einlass ist übrigens ab 19.00 Uhr...

Auf der WebSeite der Stadthalle gibt es weitere Informationen...

Andreas Ewels

Und hier die Einladung...
Bleibt nur noch zu sagen: Leute, kommt am 2. Oktober in die Stadthalle, das wird interessant...





Samstag, 21. September 2013

Filmpreis für den eleganten Greif aus Lippe

Das hatten Sarah Herbort und Robin Jähne nicht erwartet: Der  Film "Das Jahr des Rotmilans" wurde beim internationalen Greenscreen-Festival in Eckernförde als beste unabhängige Produktion ausgezeichnet. 
"Eigentlich können wir es noch gar nicht glauben", sagt das Team.  Denn das Niveau des Festivals ist extrem hoch. In diesem Jahr waren beispielsweise auch Filme der BBC dabei - und Naturfilm-Pionier Sir David Attenborough wird für sein Lebenswerk mit dem diesjährigen Heinz-Sielmann-Filmpreis geehrt.
Informationen gibt es unter diesem Link.

Die Preisverleihung an Sarah Herbort und Robin Jähne - Foto: Andreas Ewels


Die Laudatio:
"Ohne großes Budget und die Unterstützung eines Fernsehsenders einen Naturfilm zu produzieren, ist ein gewaltiger Kraftakt und braucht enormen Idealismus. Wer dann auch noch außergewöhnliche Kameraperspektiven, spannendes Tierverhalten und eine prägnante Message zu einem liebevollen Gesamtwerk vereint, hat etwas ganz besonderes vollbracht."

Dienstag, 17. September 2013

Noch kein Fernweh...

hat der Jungmilan mit der Flügelmarke TW. Er hält sich immer noch im Kreisgebiet von Lippe auf. Heute wurde er in der Feldflur bei Hagendonop gesichtet. Hagendonop liegt zirka 15 Kilometer südöstlich von Sylbach, seiner Geburtsstätte entfernt. Eigentlich hätte er schon auf dem Zug ins Winterquartier sein können, so wie viele der diesjährigen Rotmilane ihn bereits angetreten haben. Der Jungmilan TW war das Nesthäkchen einer erfolgreichen Dreierbrut (wir berichteten) und ein Männchen, wie Prof. Oliver Krüger bei der Beringung feststellte. Fast drei Monate sind seitdem vergangen, er ist jetzt auf sich allein gestellt. Sein Jagdverhalten wird von Tag zu Tag besser. So wird er hoffentlich erstmals im fernen Spanien oder Frankreich erfolgreich überwintern und dann wieder ins Lipperland zurückkehren.

Jungmilan TW kurz nach der Beringung

zusammen mit seinen Geschwistern im elterlichen Horst
und jetzt am 17. September 2013 bei Hagendonop

Bremer Stadtmusikanten

Einer fehlt noch: Hahn, Turmfalke und ... . Auf jeden Fall hat sich dieser Turmfalke einen besonderen Platz ausgewählt. Gesehen heute bei Lemgo-Voßheide. Glück auf beim nächsten Jagdflug. Die Windrichtung ist auf jeden Fall bekannt.
 
 

Montag, 9. September 2013

Der Rotmilan als Leitart

Die Bedeutung des Rotmilans in unseren Breiten erstreckt sich nicht nur auf die Besonderheit, dass der Weltbrutbestand dieses Taggreifs zu ca. 60 % in der Bundesrepublik Deutschland liegt, sondern auch auf die Wertigkeit seines Lebensraums.
Betrachtet man sich die Dichtezentren dieser Vogelart, erkennt man aufgrund der Biotopstrukturen, dass es gerade jene Lebensräume sind, die in unserem heutigen Landschaftsbild immer mehr verschwinden.
Extensiv genutzte offene bis halboffene Landschaftsräume sind Primärhabitate des Rotmilans.
 
NSG Sauertal  bei Grundsteinheim (Lichtenau)

 
Elementar für den Rotmilan ist die Erreichbarkeit des Bodens. Nur so kommt er an seine Beute, häufig Aas. Beweidetes Grünland, Luzerneschläge oder Kleeäcker sind in der heutigen Landwirtschaft aber nicht sehr gewinnträchtig. Stickstoffintensive Mais- oder Rapsäcker stellen heute lukrativere Alternativen dar als eine Viehweide.
Mit dem Verschwinden der traditionellen Nutzung geht der Rückgang jener Arten einher, für die diese Nutzungsformen von elementarer Bedeutung waren und sind. Werfen wir einen Blick in die aktuelle „Rote Liste“ der Brutvögel in NRW, finden wir diese Arten überproportional vertreten.
Wachtel, Rebhuhn, Grauammer belegen traurige Spitzenwerte im Bestandsrückgang. Aber auch die „Allerweltsarten“ wie Feldlerche, Bluthänfling oder Goldammer fügen sich in die Reihe jener Arten ein, die im Bestand bedrohlich zurückgehen.
Wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Die heutige Landwirtschaft erfüllt die Ansprüche unserer Konsumgesellschaft. Aber sollte es nicht möglich sein durch unser eigenes Verhalten und einige Korrekturen auf der politischen Ebene ein Landschaftsbild inklusive seiner landwirtschaftlichen Nutzung zu sichern, das ein Überleben der Arten des Offenlandes ermöglicht?
Vielleicht gelingt uns dieses mit einer Vogelart, für die wir eine internationale Verantwortung haben und die stellvertretend für ein ganzes Landschaftsbild steht.
Dem Rotmilan. 
von Dirk Grote