Schöne Weihnachtsgrüße

Die Lippischen Rotmilanfreunde wünschen allen Lesern und Leserinnen unseres Blogs frohe Weihnachten und ein gutes und gesundes neues Jahr! 

Das Jahr 2022 neigt sich langsam dem Ende zu. Es ist stillgeworden in den Rotmilanrevieren. Die meisten der lippischen Rotmilane überwintern jetzt in Spanien und Frankreich. So auch unser Milanweibchen "Valencia" und ihr diesjähriger Nachwuchs. Die beiden Küken waren die ersten besenderten Rotmilane überhaupt in Lippe. Wir haben die drei Milane intensiv verfolgen können, vieles davon haben wir euch in unserem Blog berichtet. Wir werden das Rotmilantagebuch auch in 2023 fortführen. Die diesjährige Beringung der Küken ist erfolgreich verlaufen. Insgesamt 41 Rotmilane wurden 2022 beringt. Leider sind einige davon verstorben. Für uns war das jedes Mal ein herber Verlust. Trotzdem freuen wir uns mit Euch zusammen auf das kommende Jahr.

Rotmilantagebuch

Tag 221: Am 5. Oktober 2022 ist es soweit. "Valencia" verlässt Lothe und macht sich auf in Richtung Süden. Über 2000 Kilometer liegen nun vor ihr. Ein Flug voller Gefahren. Aber "Valencia" ist erfahren, so machen wir uns weniger Sorgen.

Theresa und ich nutzen ihre Abwesenheit um den Horst zu inspizieren. Am 26. Oktober 2022 treffen wir uns dazu mit Tobias Hirschberg, unserem Baumkletterer. Der Horst ist wie erwartet verwaist, nur ein paar Rabenkrähen bemerken unsere Anwesenheit. Tobi ist schnell und sicher in der Baumkrone. Er vermisst zuerst den Horst. Die Daten notiere ich wie gewohnt im Kontrollbuch. Theresa hilft unterdessen bei der Messung der Horsthöhe. 18,50 Meter zeigt das Maßband an. Ein niedriger Wert, denn die meisten Rotmilanhorste befinden sich bei uns in Lippe in einer Höhe von über 25 Meter. Wir nutzen die Gelegenheit und tauschen auch die Wildkamera aus. Nach etwas über einer Stunde verlassen wir wieder den Horst. "Valencia" ist da schon in Nordspanien.

Tobias justiert die neue Kamera

 

 Big Shot, für den gezielten und schnellen Einbau des Kletterseils

Wespenbussard

Der Wespenbussard ist ein heimischer Greifvogel über den wenig bekannt ist. Grund ist seine heimliche Lebensweise. Oft wird er aber auch mit dem viel häufigeren Mäusebussard verwechselt. Die genaue Anzahl der Brutpaare in Lippe ist nicht bekannt. Der Wespenbussard ist ein echter Nahrungsspezialist. Seine bevorzugte Beute sind Larven von Erdwespen, die er dabei sehr geschickt ausgräbt. Wie der Schwarz- und Rotmilan ist auch der Wespenbussard ein Zugvogel. Er überwintert in Afrika bevorzugt südlich der Sahara. Den seltenen Nachweis eines Wespenbussards gelang den Lippischen Rotmilanfreunden im Jahr 2017 mit Hilfe einer Wildkamera an einem verlassenen Rotmilanbrutplatz bei Lieme.

Charakteristisch für den Wespenbussard, wirkt sein Kopf taubenartig.

 

Wespenbussarde unterscheiden sich äußerlich deutlich vom Mäusebussard. Sie sind etwas größer, haben eine größere Flügelspannweite und deutlich längere Schwanzfedern.