Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Frohe Weihnachten

Weihnachten steht vor der Tür. Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende. Die Lippischen Rotmilanfreunde bedanken sich bei allen ihren Freunden, Unterstützern und Interessierten unserer Arbeit. Wir wünschen ein fröhliches Weihnachtsfest, Zeit für Ruhe und Besinnung, Gesundheit und viel Spaß und Freude im kommenden Jahr 2017. Möge vieles gelingen, was geplant oder erhofft wird. Wir werden weiter über den Rotmilan in Lippe, auf den Zugwegen und im Winterquartier berichten.
 

Montag, 5. Dezember 2016

Carlos auf Reisen

Im November erreichte aus Spanien die erste Winterbeobachtung eines lippischen Rotmilans. Es ist G1, genannt Carlos. Dazu schreibt Mara-Lena:
 
Im Herbst haben sich viele Rotmilane auf ihre Reise ins Winterquartier aufgemacht. Mit ihnen auch Carlos, der Rotmilan mit der Flügelmarke weiß G1. Diesen Winter wurde er am 18. November von Joan Rodríguez in Katalonien gesehen. Die genaue Beobachtung erfolgte in Penelles bei Lleida. Zusammen mit 130 weiteren Milanen hielt er sich in einer Pappelreihe auf. Schon im letzten Jahr, als Carlos das erste Mal ins Winterquartier flog, wurde er in der besagten Pappelreihe, bei Lleida gesehen. Dank den Rotmilan-Freunden und ihren Bemühungen zum Schutz dieser Tiere, können wir die Rotmilane bei ihren Wanderungen immer besser verfolgen. Carlos ist im letzten Jahr bei Brokhausen beringt worden. Schon den ersten Winter verbrachte er bei Lleida in Spanien. Diesen Sommer hielt sich Carlos wieder in der Umgebung von Brokhausen auf und begann den Winteraufenthalt, wie das Jahr zuvor in Lleida. Die Beobachtungen von G1 lassen darauf schließen, dass die Rotmilane sich auf ihren Reisen orientieren und eine ähnliche Reiseroute nutzen, wenn sie vom Sommerquartier ins Winterquartier fliegen. Um eine genaue Aussage darüber treffen zu können, hoffe ich, dass Carlos auch auf seinen weiteren Reisen von den Rotmilan-Freunden „begleitet“ werden kann.
 
Winteraufenthalte von Carlos
 

Wo sind die Nester des Rotmilans?

Der nachfolgende Text stammt von Tetiana Iliuk. Sie ist eine ukrainische Studentin aus Lutsk und ist über den Bad Salzufler Verein "Brückenschlag Ukraine e.V." nach Lippe gekommen. Zwei Wochen hat Tetiana in der Unteren Landschaftsbehörde hospitiert und sich dabei auch intensiv mit dem Rotmilan beschäftigt:
 
Im November sind Mara-Lena und ich in den Wald gefahren um die Horste von Rotmilanen zu suchen. In Lage-Billinghausen haben wir am 21.11.2016 zwei Horste gefunden. Das erste Nest war groß und ähnlich wie die von Rotmilanen aber wir wissen es nicht genau. Der Stammumfang des Baums ist ≈2,25 m. Wir haben die Koordinaten notiert und auch Fotos gemacht. Der zweite Horst ist nicht so groß. Der Stammumfang des Baums ist ≈1,54 m. Auch hier haben wir den Standort, also die Koordinaten aufgeschrieben. Wir suchen die Nester im Herbst und im Winter, weil im Sommer viele Blätter auf den Bäumen sind und es schwierig ist die Horste zu finden. Im Frühling wird an den Horststandorten eine Kontrolle stattfinden, damit wir wissen ob es wirklich Rotmilanhorste sind.
 
Tetiana (rechts im Bild) zusammen mit Mara-Lena
Vielleicht ein Rotmilanhorst
 

Dienstag, 8. November 2016

Vorfahrt für Kraniche

Unser Lippischer Rotmilanfreund ist in diesen Tagen häufiger zu Besuch beim Kranichrastplatz Diepholzer Moorniederung. Ende Oktober haben dort über 40.000 Kraniche Zwischenstation gemacht auf Zug ins Winterquartier. Bei Uchte machte er unfreiwillig, aber sehr gerne Halt: Eine größere Gruppe von Kranichen querte eine Birkenallee. Vermutlich sind die schmackhaften Früchte der Birken Grund dafür gewesen. Ein paar Aufnahmen, und unser Lippischer Rotmilanfreund konnte seine Fahrt fortsetzen.

Birkenallee bei Uchte mit Kranichen
Wachsame Verkehrsteilnehmer

Montag, 31. Oktober 2016

Ein Himmel voller Kraniche

Eine Kaltfront naht, in den nächsten Tagen soll es kälter werden. Jetzt Ende Oktober brechen dann jedes Jahr wieder tausende Kraniche an den deutschen Rastplätzen auf und ziehen Richtung Frankreich und Spanien. Ein großartiges Schauspiel am Himmel. Am vergangenen Samstag war es wieder soweit. Bei schönem Wetter konnte man über Ostwestfalen-Lippe sehr viele Keilformationen des Grauen Kranichs sehen und hören. Auch unser Lippischer Rotmilandfreund war wieder begeistert. Er zählte allein in Bielefeld am frühen Nachmittag über 3.000 Vögel, die an ihm vorbei Richtung Südwest zogen. Sie folgen damit den Rotmilanen, von denen bereits die meisten in ihrem Winterquartier sind.


Kraniche in Flugformation
Kreisende Kraniche...
...gewinnen langsam an Flughöhe
Windschattenflug ist energiesparend
Rastende Kraniche in der Diepholzer Moorniederung

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Auf der Suche nach dem "Wohnzimmer" der Rotmilane

Ich, Mara-Lena Burg studiere Landschaftsarchitektur und Umweltplanung in Höxter. Zurzeit verbringe ich das 5. Semester, mein Praxissemester, als Praktikantin beim Kreis Lippe in der Unteren Landschaftsbehörde. Ich interessiere mich für den Natur- und Artenschutz und freue mich, wenn ich etwas dazu beitragen kann. In meinem Praktikum habe ich gelernt, dass es einfacher ist eine Tierart zu schützen, wenn man möglichst viel über ihr Verhalten weiß. Deswegen sind Yuliia und ich gestern, ausgestattet mit einem Tablet, einem Maßband und Baum & Holz Signaturfarbe, durch Wellentrup spaziert und haben nach Rotmilanhorsten Ausschau gehalten. Wir wollen die Horste entdecken, und mit Hilfe von GPS, den Standort festhalten. Die Baumart, der Baumumfang sowie die Horsthöhe sollen ebenfalls bestimmt werden. Es war gar nicht mal so einfach, sich, mit nach oben gerichtetem Blick, durch den Wald zu bewegen - Achtung Stolpergefahr. Wenn der Wind nächste Woche noch ein paar Blätter mehr von den Bäumen geweht hat, werde ich mich noch einmal auf die Suche machen. Anhand der ermittelten Daten soll im Frühjahr überprüft werden, welche Horste erneut von einem Rotmilanpaar bezogen werden.  Diese Horste können dann besser überwacht und geschützt werden.
Ich bin Yuliia Kliamar komme aus der Ukraine und habe eine Möglichkeit ein Praktikum im Kreis Lippe in der Klimaschutzabteilung zu machen. Ich habe schon viel über den Klimaschutz in Deutschland gelernt und kann ihn  mit dem in der Ukraine vergleichen. Auch bei mir in der Ukraine kann man Rotmilane beobachten. Aber der Rotmilan ist bei uns ein sehr seltener Vogel. Im Westen der Ukraine und den ukrainischen Karpaten gibt es nur wenige Horste. Der Rotmilan steht in dem Roten Buch der Ukraine, ein offizielles Regierungsdokument. Dieses enthält eine Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten der Ukraine. Deswegen ist es sehr wichtig diese Vögel und ihre Horste zu erkennen.

Mara-Lena und Yuliia in der Wistinghauser Senne
Yuliia auf der Adlerwarte Berlebeck
 
 


Montag, 17. Oktober 2016

Vogel des Jahres 2017

Der Waldkauz ist Vogel des Jahres 2017. Das haben jetzt Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Bayrischer Landesbund für Vogelschutz (LBV) gemeinsam bekanntgegeben. Nach Steinkauz (1972), Schleiereule (1977) und Uhu (2005) wurde erneut eine Eulenart mit dieser Auszeichnung gekürt. Der Waldkauz ist eine mittelgroße Eule, lebt in Wäldern sowie Parks und Gärten mit alten Bäumen. Sein Bestand in Deutschland wird auf 45.000 bis 75.000 Brutpaare geschätzt. Wie alle Jäger der Nacht bekommt man auch den Waldkauz eher selten zu Gesicht, meist sind es seine Rufe, die auf seine Anwesenheit hinweisen. Ich selbst habe meinen ersten Waldkauz erst vor einigen Jahren in Reelkirchen, bei der tausendjährigen Kirchspiellinde, gesehen. Hier hatte er seinen Tageseinstand. Als ich ihm bei der Baumkontrolle zu nahe kam, ist er aufgeflogen und wurde sogleich von zahlreichen Dohlen mit Warnrufen beschimpft. Zum Glück sind auch die Zeiten vorbei, als der Waldkauz noch als Totenvogel galt und vom Menschen verfolgt wurde. Davon hat mir sogar meine Großmutter als Kind berichtet. Zugegeben, ein wenig unheimlich war das damals schon. Heute ist mir der Waldkauz sympathisch und ich freue mich mit ihm über die Auszeichnung.

Waldkauz in Reelkirchen

Dienstag, 11. Oktober 2016

Aufbruch

Anfang Oktober, der Wind kommt seit einigen Tagen aus Norden und es ist deutlich kälter geworden. Viele Vogelarten ziehen inzwischen ins Winterquartier. Bei Kranichen und Gänsen ist der Zug für mich jedes Jahr aufs Neue ein faszinierendes Naturschauspiel. Weniger spektakulär ist dagegen der Zug der Rotmilane. Seit einigen Tagen sind aber auch sie bereits unterwegs. Meistens brechen sie am Vormittag auf und so konnten Heiko und ich den ein oder anderen "unserer" Rotmilane frühmorgens ein letztes Mal am Sammelplatz oder Schlafbaum beobachten. Einer, der sich in den nächsten Tagen ebenfalls ins Winterquartier nach Spanien oder Frankreich aufmachen wird, ist der Rotmilan VL. Ich nenne ihn wegen seines Flügelmarkencodes gerne den "Volksläufer", vermutlich weil ich früher einmal als Sportler an Volksläufen teilgenommen habe. VL wurde 2012 als nestjunger Milan bei Heiden in Lage beringt und markiert. Seit diesem Jahr ist er mit dem Rotmilanweibchen 6A verpaart, ein Brutversuch ist leider gescheitert (wir berichteten). Seine Partnerin ist bereits auf dem Zug ins Winterquartier, Ende September haben wir die beiden Rotmilane das letzte Mal zusammen gesehen. Vor ein paar Tagen hat sich VL noch einmal bestens für ein Foto präsentiert. Auch dieser Rotmilan ist mir inzwischen ans Herz gewachsen und ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen im nächsten Frühjahr.

Rotmilan VL in Mossenberg-Wöhren

Donnerstag, 22. September 2016

Impressionen am Sammelplatz

Heiko und ich sind jetzt regelmäßig am Sammelplatz Mossenberg-Wöhren. Frühmorgens, kurz nach Sonnenaufgang, zeigen sich hier mehr als 20 Rotmilane. Unter ihnen sind auch mehrere Flügelmarkenmilane. Manchmal sind es alte Bekannte, die wir in diesem Jahr schon einige Male gesichtet haben, ein anderes Mal sehen wir sie zum ersten Mal nach der Beringung. Die nachfolgenden Fotos sind während der letzten beiden Tage aufgenommen worden.


Drei diesjährige Jungmilane unter sich
Gemeinsamer Aufbruch zu den Nahrungsflächen
Rotmilan A3 aus Wehren, Geburtsjahr 2014 verschwindet aus dem Blickfeld
Drei Flügelmarkenmilane im Rastbaum
Rotmilan 8D aus Belle, Geburtsjahr 2015
Rotmilan 6A, Geburtsjahr 2014 aus Großenmarpe auf Nahrungssuche


 
 
 
 

Montag, 19. September 2016

Montagmorgen

Auch heute früh zum Wochenstart waren Heiko und ich wieder auf der Suche nach "unseren" Rotmilanen. Die schöne Wetter der letzten Wochen ist vorbei, der Wind hat auf Norden gedreht und es ist merklich kühler geworden. Es dauert eine Weile, bis wir das erste Mal fündig werden. Bei Donop sammeln sich seit Wochen regelmäßig Rotmilane auf den Masten einer Überlandleitung. Heute morgen besteht der Trupp sogar aus acht Individuen, aber leider ist keiner mit Flügelmarken dabei. Erst später, bei Mossenberg, entdeckte ich in einer Birke einen markierten Rotmilan. Es ist F8, den wir bereits Ende August zusammen mit weiteren Milanen bei Siebenhöfen gesichtet haben. Heute aber ist er alleine.

Trupp von Rotmilanen bei Donop
Rotmilan F8 bei Mossenberg

Freitag, 9. September 2016

Frust und Freude

Frust und Freude liegen bei der Beobachtung von "unseren" Rotmilanen oft ganz dicht bei einander. Gestern gelang mir bei vier fliegenden Individuen nicht eine einzige korrekte Ablesung der Flügelmarken. Darüber war ich natürlich nicht glücklich. Auch wenn die Ablesung von Rotmilanen im Flug zweifelsohne zu den schwierigen Unterfangen gehört. Das ist bei rastenden Individuen in der Regel viel einfacher, ob mit Spektiv, Fernglas oder Fotokamera. Im Gegensatz zu gestern sollte meine Stimmung heute wieder deutlich besser werden. Trotz schlechter Sicht gelang mir am frühen Morgen bei Talle der Nachweis von Rotmilan D6. Es war die erste Beobachtung seit seiner Beringung. Der Rotmilan ist 2016 bei Lieme in einer Dreierbrut zur Welt gekommen. Er hält sich hier vermutlich seit einigen Tagen in einer Schlafgemeinschaft von fast 10 Rotmilanen auf. Mit dieser Sichtung war mein Frust von gestern verflogen. Einen weiteren "unserer" Rotmilane konnte ich wenig später bei Donop entdecken. Dort saß C8 zusammen mit drei weiteren Rotmilanen auf einem Überlandleitungsmasten. Dieser Milan ist 2014 in der Nähe von Bad Meinberg zusammen mit zwei weiteren Küken groß geworden. C8 hat inzwischen bei Belle sein Revier. Ein Brutversuch in diesem Jahr ist leider nicht erfolgreich gewesen. Nach diesen zwei Beobachtungen bin ich also gut gelaunt ins Büro gefahren.

Rotmilan D6 thront auf einem Ast
Rotmilangruppe mit C8

Donnerstag, 8. September 2016

Kiebitzzug

Für unseren Lippischen Rotmilanfreund ist der Kiebitz ein toller Vogel. Gestern konnte er in der Nähe der Zuckerteiche Lage einen Trupp rastender Kiebitze beobachten. Jetzt im September sind viele Kiebitze auf dem Zug ins Winterquartier. Wie der Rotmilan überwintert auch der Kiebitz in Spanien und Frankreich. Die Zuckerteiche sind für viele Vögel ein wichtiger Rastplatz auf dem Zugweg. Hier sind sie ungestört und finden ausreichend Nahrung, die für den Zug ins Winterquartier lebensnotwendig ist. An den Zuckerteichen sind im Herbst auch ziehende Rotmilane zu beobachten.

Rastende Kiebitze

Montag, 5. September 2016

Teilen

Überlandleitungsmasten sind in diesen Tagen begehrte Sammelplätze. Manchmal muss man sie aber mit anderen teilen. Oft sind es Ringeltauben, Stare oder Rabenkrähen, die neben den Rotmilanen zu sehen sind. Dann herrscht meistes friedliches Miteinander. Wer aber lieber alleine sein möchte, findet auch hierzu viele Gelegenheiten.
 
Gemeinsames Rasten von Rotmilanen und Rabenkrähen
Hier mit mehr Abstand...
 ...oder man bevorzugt individuales Rasten

Donnerstag, 1. September 2016

Rotmilan "Mila" trifft 7J

Vor zwei Tagen konnte ich frühmorgens zwei "unserer" Flügelmarkenmilane bei Großenmarpe entdeckten. Sie hatten sich gemeinsam die Kronenspitze eines Baumes als Rastbaum ausgesucht. Zu der Rotmilandame "Mila" mit dem Flügelmarkencode G3 hatte sich der Jungmilan 7J gesellt. Dieser ist 2016 bei Donop in einer Dreierbrut zur Welt gekommen. Eines der beiden Geschwistervögel ist  aus den Horst gefallen und am Erdboden vermutlich einem Fuchs oder Waschbär zum Opfer gefallen. Lediglich einige Federn und die beiden Flügelmarken habe ich bei einer Brutplatzkontrolle in der näheren Umgebung des Horstbaumes gefunden. Mich freut es daher umso mehr, dass es 7J gut geht und er jetzt selbständig ist.


Rotmilane G3 und 7J...
... gemeinsam rastend

Freitag, 26. August 2016

Rotmilan F8 in Siebenhöfen

Am langjährigen Schlafbaum in Siebenhöfen, nahe der vielbefahrenen Bundesstraße 1 zeigte sich erstmals in diesem Jahr Rotmilan F8. Er stammt aus dem Beller Holz und ist 2015 in einer Dreierbrut zur Welt gekommen. Die Birke wird schon seit einigen Jahren regelmäßig als Schlafplatz von Rotmilanen im Spätsommer genutzt. Neben den Rotmilanen sieht man hier gelegentlich auch Schwarzmilane. So auch gestern, als uns die Beobachtung von F8 gelang. Die Schwarzmilane befinden sich zur Zeit auf dem Zug ins Winterquartier. Die meisten von ihnen verbringen die kalte Jahreszeit in Afrika, aber in den letzten Jahren bleiben immer mehr Schwarzmilane in Spanien oder Frankreich. Auch hierhin zieht es in wenigen Wochen "unseren" Rotmilan F8. Vielleicht hat er sich in den letzten Tagen auch im elterlichen Revier aufgehalten. Seine Geburtsstätte und der Schlafbaum liegen nur knapp 5 Kilometer von einander entfernt.

Jungmilan F8 am Schlafbaum
Rot- und Schwarzmilane am Schlafbaum

L6 in Paderborn

Ein weiterer "unser" diesjährigen Milane ist selbständig und hat das elterliche Revier verlassen. Sein Weg hat ihn sogar schon bis in den Kreis Paderborn geführt. Wolfgang Dzieran konnte am 23. August 2016 bei Iggenhausen den lippischen Jungmilan L6 anhand des Flügelmarkencode in einer Schlafgesellschaft von über 15 Rotmilanen identifizieren. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die Meldung und das Foto, das er uns zugeschickt hat. Die Entfernung, die L6 zwischen Geburtsstätte und Beobachtungspunkt zurückgelegt hat, beträgt Luftlinie 37 Kilometer. Rotmilan L6 ist bei Voßheide in einer Zweierbrut zur Welt gekommen. Sein Geschwistervogel war für eine Flügelmarkenkennzeichnung zu klein und erhielt daher nur den Vogelwartenring. Wohin der weitere Weg "unseren" Rotmilan führt, können wir nicht wissen. Jetzt  haben wir uns jetzt auf jeden Fall über das Lebenszeichen von L6 gefreut.
 
Rotmilan L6 in einer Schlafgesellschaft (Foto: Wolfgang Dzieran)
Rotmilan L6 als Küken

Donnerstag, 25. August 2016

Gemeinsamer Schlafplatz

Auch wenn die beiden in diesem Jahr nicht gebrütet haben, hält sich unser Flügelmarkenpaar auch jetzt noch die Treue. Die zwei Rotmilane VL und 6A haben einen gemeinsamen Schlafbaum, eine große, einzelnstehende Pappel bei Wöhren. Hier kann man sie regelmäßig in den frühen Morgenstunden zusammensitzend sehen. Auch tagsüber zeigen sich die beiden Rotmilane oft gemeinsam bei der Nahrungssuche auf den frischgepflügten Äckern. Rotmilan VL ist ein männlicher Vogel und kam 2012 bei Heiden (Lage) zur Welt. Über ihn haben wir in der Vergangenheit hier im Blog häufiger berichtet. Seine Partnerin 6A, Jahrgang 2014, stammt aus Großenmarpe (Blomberg). Im Oktober werden die beiden ins Winterquartier aufbrechen, vielleicht auch dann wieder gemeinsam.

Rotmilan 6A am Schlafbaum
Rotmilan VL

Dienstag, 23. August 2016

Rotmilan "Mila"

Der Rotmilan mit den Flügelmarkencode G3, genannt "Mila" hält sich weiterhin in Lippe auf. Am 15. August 2016 habe ich ihn auf einem Überlandleitungsmasten bei Donop gesichtet. Die letzte Meldung stammte vom 30. Juni 2016. Vielleicht gelingt uns in den nächsten Tagen auch die Beobachtung von seinem Geschwistervogel G1. Auch dieser Rotmilan mit Namen "Carlos" hielt sich Ende Juni bei Brokhausen auf. Das würde beide Paten freuen.

Montag, 22. August 2016

Beringungszentrale Hiddensee

Heute habe ich Post von der Beringungszentrale Hiddensee bekommen. Inhalt des Briefes ist der Lebenslauf von Schwarzmilan weiß-C87. Ich hatte ihn vorletzte Woche bei Blomberg zusammen mit unseren Rotmilan VL gesichtet (wir berichteten). Neben den Vogelwarten Helgoland und Radolfzell ist Hiddensee eine von insgesamt drei Beringungszentralen in Deutschland. "Unsere" Rot- und Schwarzmilane tragen alle Helgoländer Ringe. Schwarzmilan weiß-C87 wurde am 18. Juni 2014 bei Bautzen in Sachsen von Dr. Winfried Nachtigall beringt. Meine Beobachtung am 3. August 2016 war das erste Lebenszeichen nach der Beringung. Beringungs- und Beobachtungsort liegen 348 km Luftlinie von einander entfernt. Der Schwarzmilan aus Sachsen war vermutlich bereits auf dem Zug ins Winterquartier. Am nächsten Tag war C87 bereits nicht mehr da.

Spätsommer

Der Sommer verabschiedet sich langsam. Zeit des Aufbruchs. Vielerorts sitzen jetzt Rauchschwalben in Scharen auf den Überlandleitungen und sammeln sich vor dem Flug ins Winterquartier. Und eines Tages im September sind sie dann endgültig weg. Ein naher Verwandter, der Mauersegler ist dagegen schon seit Anfang August unterwegs. Auch die ersten Schwarzmilane sind bereits auf dem Zug. Unsere Rotmilane bleiben noch etwas länger hier. Meist starten sie zwischen Ende September und Anfang Oktober in Richtung Spanien oder Frankreich. Zunächst sind es die Jungmilane und später folgen ihnen die Reviervögel. Jetzt im August und September sieht man sie häufiger in größeren Gruppen auf Bäumen und Masten, meistens am Morgen und ab dem späten Nachmittag. Heute Morgen hatte ich die Gelegenheit, zehn Rotmilane bei Barkhausen, einem kleinen Ortsteil von Detmold zu beobachten. Leider war unter ihnen keiner mit Flügelmarken.

Mit dabei auch junge Rotmilane...
...und ältere Rotmilane

Freitag, 19. August 2016

Mäusebussard EW

Mäusebussard EW hat sich mal wieder gezeigt. Gestern saß er auf einem Masten an bekannter Stelle (wir berichteten im Februar 2016). Der Vogel ist Teil eines Forschungsprojektes am Lehrstuhl Verhaltensforschung der Universität Bielefeld. Die Arbeitsgruppe um Prof. Oliver Krüger erforscht dort seit 2010 das Leben und Verhalten des Mäusebussards. Inzwischen wurden rund 3.000 Vögel beringt, davon haben über 2.000 Individuen Flügelmarken bekommen. Auch in diesem Jahr hat Prof. Krüger wieder Küken dieses Greifvogels beringt und wissenschaftlich untersucht.

Mäusebussard weiß EW

Tödlicher Plastikmüll

In den Meeren treiben fast unvorstellbare Mengen an Müll herum. Mit oft gravierenden Folgen für die Meeresbewohner. So sterben jedes Jahr zehntausende Seevögel, weil sie sich im Plastik verfangen oder den Abfall fressen. Vor allem Netzreste von Fischern werden dabei oft zur tödlichen Falle. So wie bei diesem Basstölpel, den unser Lippischer Rotmilanfreund auf seiner dänischen Ferieninsel Fanö entdeckt hat.
 
Basstölpel am Strand von Fanö 
 
Fischernetzreste als tödlich Falle

Hier haben Reste eines Fischernetzes zum Tod des Vogels geführt. Sie haben ihn stranguliert oder die Nahrungsaufnahme verhindert. Unser Lippischer Rotmilanfreund ist bestürzt und findet, dass Müll nicht in die Meere gehört.

Mittwoch, 17. August 2016

Selbständig

"Unsere" jungen markierten Rotmilane haben das Revier ihrer Eltern verlassen. Sie sind selbständig geworden. Heiko hat jetzt die beiden ersten von ihnen auf einem frischgepflügten Acker bei Großenmarpe gesichtet. Es waren die Jungmilane 6K und L2. Der Rotmilan 6K kommt aus Bentrup-Loßbruch und wurde zusammen mit seinen beiden Geschwistern am 16. Juni 2016 beringt und markiert. L2 ist in Holzhausen zusammen mit drei weiteren Küken zur Welt gekommen (wir berichteten) und erhielt am 11. Juni 2016 Vogelwartenring und Flügelmarken. Vielleicht sehen wir die beiden Jungmilane in den nächsten Tagen und Wochen ein weiteres Mal.  


Rotmilan 6K in den Händen von Astrid Potiek (links)
Rotmilan L2 nach der Beringung

Freitag, 12. August 2016

Wiedersehen mit A3

Auch Rotmilan A3 ist zurück in Lippe. Am 10. Juli 2016 hat ihn Gabi Erlemeyer bei Schlangen auf einer frischgemähten Wiese gesehen. Hier suchte er nach Nahrung, was einigen Rabenkrähen nicht besonders gefiel. Sie waren wohl auf Streit aus. A3 ist 2014 bei Wehren zusammen mit seinen zwei Geschwistern zur Welt gekommen. Beringt wurde er von Prof. Krüger am 5. Juni 2014. Nachdem Rotmilan A3 flügge wurde, haben wir ihn mehrfach an den herbstlichen Sammelplätzen beobachten können. Zuletzt im vergangen Jahr am 2. Oktober, nahe an seiner Geburtsstätte. Wo A3 seinen Winter verbringt, wissen wir nicht. Über das neue Lebenszeichen von A3 haben wir uns auf jeden Fall sehr gefreut. Vielen Dank an dieser Stelle an Gabi Erlemeyer für ihre Meldung.

Rotmilan A3 und Rabenkrähe

Freitag, 5. August 2016

Unter Beobachtung

Eine Begebenheit, vielleicht eher eine Randnotiz, aber eine, von der ich gerne erzählen möchte: Normalerweise sind wir es, die vieles machen und anstellen, um Rotmilan und Co. ganz nah zu sein. Kameras mit Megabrennweiten, Ferngläser oder Spektive, hochwertige Technik also und  mitunter verdammt teuer, kommt immer häufiger zum Einsatz. Aber gestern, bei der Beobachtung von Rotmilan VL (wir berichteten), war es mal umgekehrt. Ein Rehbock im Weizenfeld, fast unbemerkt, hatte mich die ganz Zeit im Blick. Ich stand unter Beobachtung, ein Rollentausch, der mich aber auch nachdenklich gemacht hat. Ob wir uns als Vogelgucker oder Birder gegenüber Rotmilan und Co. immer richtig verhalten?!

Wachsamer Beobachter im Weizenfeld

Donnerstag, 4. August 2016

VL trifft Schwarzmilan aus Ostsachsen

Der Spätsommer naht. Die Zeit, in der  die Rotmilane beginnen sich zu sammeln. Jetzt bieten sich viele Gelegenheiten sie morgens und ab dem späten Nachmittag auf Masten und Bäumen oder tagsüber auf frisch bestellten Feldern zu beobachten. Manchmal ist unter ihnen  auch einer "unser" markierten Milane und wir können dann davon hier im Rotmilanblog berichten. Mit einer ersten Begegnung, jetzt Anfang August, möchte ich heute beginnen. Im Mittelpunkt steht wieder einmal Rotmilan VL. Sein Revier sind die Felder rund um Mossenberg, einer kleinen Ortschaft in Blomberg. Seit einigen Tagen hält er sich häufiger an einer kleinen Baumgruppe auf. So auch gestern. Es regnete, als ich ihn in einer Pappel sah. Hier hatte VL Schutz vor dem Regen gesucht. In seiner Gesellschaft ein zweiter Milan, ein Schwarzmilan mit weißem Flügelmarkencode C87. Diese Art von Flügelmarken verwendet Dr. Nachtigall in Ostsachsen. Dort, genauer bei Hausdorf, einem kleinen Dorf nordöstlich von Dresden, wurde er am 18. Juni 2014 beringt. C87 ist vermutlich schon auf dem Zug ins Winterquartier. Schwarzmilane überwintern in Westafrika und Zentralafrika, zunehmend aber auch in Spanien. Übrigens, nach dem Regen, haben beide zusammen über einem Rapsstoppelacker nach Nahrung gesucht.
 
 VL und C87 zusammen den Regen abwartend
 

Sonntag, 24. Juli 2016

K2 und 4K sind unterwegs

In Heiligenkirchen hatte sich ein kleines Drama abgespielt: Vor einigen Wochen war im Sturm das Küken 3K tödlich abgestürzt. Doch seine Geschwister haben es geschafft - unter den Augen von Familie Zimdars, die sich sehr über Ihre gefiederten Nachbarn freuen und sie oft beobachten. Und so gelangen Iris Zimdars auch die beiden Fotos - die sie den Rotmilanfreunden freundlicherweise zu Verfügung stellte. 



Dienstag, 5. Juli 2016

Besuch auf der Mülldeponie

Am 28. April dieses Jahres hat Rotmilan F2 zusammen mit weiteren  Artgenossen ein Ziel: Die Mülldeponie Pohlsche Heide bei Hille im Kreis Minden-Lübbecke. In Bergen von Müll, zwischen Plastiksachen und Papierschnipseln sucht er nach Mäusen, Ratten, Würmer oder anderem Freßbarem. Mülldeponien locken immer wieder Rot- und Schwarzmilane an, denn hier finden sie regelmäßig und mitunter auch reichlich Nahrung. Einer, der ihn dabei beobachtet und sogar fotografiert, ist Armin Deutsch. Der Hobbyornithologe aus Bielefeld hat uns seine schönen Fotos von F2 zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle. F2 ist 2015 in einer Dreierbrut bei Horn-Bad Meinberg zur Welt gekommen. Am 4. Juni 2015 wurde er von Prof. Oliver Krüger beringt und markiert. Vielleicht sehen wir F2 wie viele andere markierte Jungmilane im Spätsommer wieder in Lippe, an den bekannten Sammelplätzen.

Rotmilan F2 und Artgenossen
Flugbild von Rotmilan F2
Rotmilan F2 mit ablesbaren Flügelmarkencode