Es ist Dezember, die Rotmilane sind fort und es herrscht Stille am Horst. Tagsüber kommt gelegentlich eine Kohlmeise vorbei. Emsig wie immer, sucht sie zwischen den Ästen nach Nahrung. Meist ist es nur ein kurzer Besuch und dann ist es wieder ruhig am Rotmilanhorst.
In dieser Nacht aber schaut ein Steinmarder vorbei. Jetzt im Winter bedeutet er keine Gefahr. Während der Brutzeit ist das aber anders. Der Steinmarder gehört zu den natürlichen Prädatoren des Rotmilans. Gelege und Küken fallen ihm zum Opfer. So mussten wir in der Vergangenheit häufiger den Verlust einer ganzen Brut beklagen. Zum Schutz vor dem Steinmarder bringen wir am Stamm des Horstbaumes eine Manschette an. Sie soll das Hinaufklettern verhindern. Wie auch die Kohlmeise, ist der Steinmarder nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Und dann ist es erneut still.