Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Dienstag, 17. Dezember 2024

Rotmilanhorste

Der Rotmilan baut seine Horste bei uns in Lippe bevorzugt in Rotbuchen und Stieleichen. Die Horste sind mittelgroß, meistens kleiner als die vom Mäusebussard. Als charakteristisches Merkmal gilt die "Dekoration" mit Müll. Meist verwendet der Rotmilan hierzu Plastik oder andere Materialen, die wir in der Landschaft entsorgen. Folienreste von Heuballen, Schnüre, Zeitungsreste, Handschuhe, Socken oder sogar kleine Stofftiere haben wir in den Horsten gefunden, während der Corona Pandemie natürlich auch Masken. Jetzt in der Winterzeit ist vieles von dem aus Horsten weggeweht. Lediglich die Nistmulde zeigt dann noch Spuren der "Dekoration". Warum der Rotmilan seinen Horst "schmückt", ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Vermutlich zeigen die Horstbesitzer damit ihre Besitztumsrechte gegenüber Konkurrenten an.

Wenn unsere Baumkletterer wie Sashi zum Rotmilanhorst hinauf geklettert sind, wird jeder Horst fotografiert und vermessen, so wie der Pappelhorst bei Lieme, bei dem wir in diesen Tagen eine Wildkamera angebracht haben. Bei 28,20 Meter Höhe befindet sich der Horst, direkt am Hauptstamm und gut gesichert in einer Astgabel. Der Horst selber misst 0,60 x 0,50 x 0,30 Meter. Die Nistmulde ist deutlich "dekoriert".

Unser Horstbesuch bleibt unbemerkt, denn seine Besitzer sind in Spanien. Nur ein Graureiher ruft aus dem Pappelwald, als Sashi zum Horst aufsteigt.