Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Sonntag, 28. April 2013

Vergiftungen!

Leider haben uns wieder schlechte Nachrichten aus Frankreich erreicht! Immer wieder werden viele Rotmilane vergiftet aufgefunden. Hier  ein aktueller Bericht dazu!  

Weitere vergiftete Rotmilane

Seit Beginn des Jahres fand man in Frankreich bereits 19 tote Rotmilane die mit hoher Wahrscheinlich infolge verbotener Gifte umkamen. Noch vor 30 Jahren galt der Rotmilan in Frankreich als verbreitete Art; heute ist er stark bedroht. Die LPO und die Arbeitsgruppe "Rotmilan" verurteilen diese illegalen Vergiftungen und fordern sofortige Notmassnahmen.
 
Seit Anfang 2013 fand man in ganz Frankreich 19 Rotmilan-Kadaver. Darunter befanden sich auch je ein Vogel aus Deutschland und aus der Schweiz, die seit Jahren mit Hilfe der Satelliten-Telemetrie verfolgt wurden. Weitere tote Rotmilane fand man zusammen mit toten Mäusebussarden.
Obwohl die Resultate der toxikologischen Analysen noch nicht verfügbar sind, zeigten die Autopsien mehrerer Vögel bereits Hinweise auf Vergiftungen mit Substanzen, die in Insektiziden und Molluskiziden vorkommen (Inhibitoren der Cholinesterase).
Zweifellos wurden die Vögel Opfer von illegalen Bekämpfungsmassnahmen gegen "Schädlinge" wie z.B. Fuchs, Marder und Greifvögel. Diese Praktiken und dieses Gedankengut erinnern ans tiefste Mittelalter. Darunter leiden auch Arten wie der Rotmilan, der bereits stark unter Vergiftungen mit Bormadiolon (Gift zur Bekämpfung von Schermäusen) leidet.
Von 2002 bis 2008 sank der französische Rotmilanbestand um 20%, wobei infolge einer intensiveren Landwirtschaft und der Anwendung von Bromadiolon der Bestand bereits vorher massiv abnahm. Mit etwa 2650 Brutpaaren beherbergt Frankreich nach Deutschland die zweitbedeutenste Rotmilanpopulation und trägt deshalb für die Art eine besondere Verantwortung.
Die Ligue pour la protection des oiseaux LPO und die Arbeitsgruppe "Rotmilan" verurteilen die illegalen Praktiken aufs Schärfste. Die ganzen Schutzbemühungen werden dadurch beeinträchtigt. Die LPO fordert ein Verbot der Anwendung, des Handels und des Transports der für die Fauna gefährlichen Substanzen und exemplarische Strafen für überführte Täter.
 

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