Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Dienstag, 29. Januar 2013

Rotmilanfütterung in der Schweiz

Nach acht Stunden Fahrt kamen wir, das Filmteam Sarah Herbort und Robin Jähne, endlich an. Wir wollten den "Rotmilanfütterer von Littau" besuchen. Er heißt Ruedi Geisseler, ist pensionierter Landwirt und füttert seit 30 Jahren Rotmilane und andere Greife. Wie er dazu gekommen ist?
Sein Schlachter brachte ab und zu seinem Hund eine Kleinigkeit mit. Eines Tages kam ein Rotmilan geflogen und mopste dem Hund das Fleisch. Das war der Auftakt zur Fütterung. Rotmilane bilden im Winter dort, wo sie Futter finden, größere Gruppen. Das kann an einer offenen Deponie sein, an Luderplätzen oder dort, wo sie von Greifvogelfreunden versorgt werden. Früher fanden sie genug verendete Tiere und waren sogar in den Städten zuhause, wo sie genug Nahrung fanden. Das ist  auch einer der Gründe, warum sie in den Süden ziehen - sie finden bei uns nicht genug Nahrung im Winter.
Diese Rotmilanfütterung in Littau ist einzigartig. Und wie wir finden, auch ein sehr gutes Beispiel, das Schule machen sollte.
Wir wollten dieses Schauspiel filmen - als eine kleine Besonderheit für unseren Rotmilanfilm. Noch halten wir Ausschau nach den Tieren, die am frühen Morgen nach und nach in die Bäume rund um den Futterplatz einschweben.

Foto: Ralf Pieper
Pünktlich um 9 Uhr bringt Ruedi Geisseler zwei große Eimer Fleischstücke auf eine Obstwiese hinter seinem Haus. Und dann sind sie da. Oben schweben an die 100 Rotmilane und holen sich in rasanten Sturzflügen die Fleischstückchen. Sie kreisen umeinander - es sieht fast aus wie ein Tornado aus Greifvögeln.  Unten sitzen die Bussarde, speisen am Boden - und manchmal treten sie auch in die hier versteckten Kameras. Das kleine Filmchen ist Rohmaterial, nicht geschnitten oder verändert.


Wir sind davon überzeugt: Ruedi Geisseler leistet mit seinem Engagement einen großen Beitrag zum Erhalt der Rotmilanpopulation der Schweiz. 

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