Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Dienstag, 4. November 2014

Tödliche Dosis

Der Rotmilan der am 15. April diesen Jahres in der Nähe von Borchen gefunden wurde, ist vorsätzlich vergiftet worden. Die Analyse der Auswertung des Befundes im Körper und im Ei, das neben dem toten Rotmilan lag, ergab eine sehr hohe Dosis von Mevinphos, die im Köder verabreicht wurde. Mevinphos ist ein extrem starkes Nervengift, das in der EU seit 2002 verboten ist. "Es handelt sich also zusätzlich um illegale Beschaffung des Giftes, um Beschaffungskriminalität", so Rotmilanfreund Heiko Seyer. 
Das Mittel ist so giftig, dass selbst der Hautkontakt gesundheitsschädlich ist. In den Jahren 2005-2009 war Mevinphos nach Carbofuran und Aldicarb das am dritthäufigsten verwendete Gift, um Greifvögel in NRW umzubringen. Seit 2008 sind Besitz, Anwendung und Verkauf dieser Substanz in Deutschland verboten (HIRSCHFELD 2010). Die Dosis hätte Menschen töten können.
Es wurde bei der Auslegung des Köders in Kauf genommen, das Greifvögel den Köder aufnehmen. Erfahrungen aus vergangenen Fälle zeigen, dass es sich hier meist um eine geziehlte Tötungsabsicht gegenüber den Greifen handelt. Zwischen 2005 und 2013 wurden insgesamt 168 Fälle von Greifvögel-Vergiftungen nachgewiesen. Hier ist das Komitee gegen den Vogelmord in NRW eine wichtige Hilfe bei der Aufklärung. Der Rotmilanfreund Heiko Seyer ist dort seit Jahren aktiv: "Hoffen wir, das die Täter gefunden werden", sagt er.

Vergifteter Rotmilan in Borchen(Kreis Paderborn)

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