Das Herforder Rotmilanpaar am Stadtrand von Bielefeld (wir berichteten) hat erfolgreich gebrütet. Auf dem Weg zur Arbeit bin ich in den vergangenen Monaten regelmäßig am Brutplatz vorbeigefahren und fast immer konnte ich einen Blick in die Kinderstube werfen. Ohne die Rotmilane dabei zu stören, denn der Horst läßt sich gut aus dem Auto heraus beobachten. Auch später als der Horstbaum grünte. Am 1. April begann das Weibchen mit dem Brüten. Das erste Küken sah ich Anfang Mai. Ein noch sehr wackeliger Kopf streckte sich für einen ganz kurzen Moment über den Horstrand. Bereits wenige Tage später entdeckte ich ein zweites Küken. Mitte Mai zeigten sich mir dann insgesamt drei Küken, eine stattliche Zahl, die von nun an regelmäßig gefüttert werden musste. Eine für das Männchen und später auch für das Weibchen wahrlich nicht einfache Aufgabe. Beide haben es aber geschafft, im Gegensatz zu vielen anderen Rotmilanpaaren, die wegen Nahrungsmangel ihre Brut aufgaben. Inzwischen sind aus den drei Küken Ästlinge geworden. Sie sitzen meistens auf den horstnahen Ästen, sind dann oft nicht zu sehen. Im Horst zeigen sie nur sehr selten. In wenigen Tagen beginnen die drei Jungmilane mit den ersten Flügen. Meistens sind diese ganz kurz und enden oft mit einer unbeholfenen Landung, denn nicht nur das Fliegen will gelernt sein. Doch mit jedem Flug und jeder Ladung werden sie immer besser und irgendwann haben sie den elterlichen Horst für immer verlassen. Wie auch die meistens unserer Jungmilane in Lippe.
Wenige Tage alte Küken |
Ein letztes Mal zusammen im Horst |
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