An der Nilgans scheiden sich die Geister. Die Einen mögen diesen exotischen und bunten Wasservogel, die Anderen sehen sie eher als große Plage. Ursprünglich kommt die Nilgans aus Afrika. Entflohene Exemplare aus Haltungen gelangten über die Niederlande auch nach Deutschland. Seit den 1990er Jahren hat ihre Population stetig zugenommen und inzwischen ist sie überall verbreitet. Wer wie wir mit Rotmilanen arbeitet, kennt die Nilgans gut, denn sie besetzt bei der Wahl des Brutplatzes auch gerne seine Horste. Bereits im Winter inspiziert die Nilgans potentielle Horste. Zu dieser Zeit ist der Rotmilan noch in Spanien oder Frankreich. Bei seiner Rückkehr ist dann mancher Horst von einer brütenden Nilgans besetzt. Unsere Horstkameras dokumentieren regelmäßig solche "Horstbesetzungen". Jedoch ist selten die Brut der Nilgans erfolgreich. Viele Gelege fallen des Nachts dem Marder zum Opfer.