Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Sonntag, 29. Dezember 2013

Kania ruda

In Polen ist der Rotmilan Vogel des Jahres 2013. Dort nennt man den roten Drachen Kania ruda. Wie bei uns hat er auch dort viele Freunde. Einer von ihnen ist Kordian Bartoszuk. Zusammen mit der Adam-Mickiewicz-Universität Posen hat er in diesem Jahr 21 nestjunge Rotmilane mit selbst entwickelten Sendern ausgestattet. Die 25 g leichten Sender sind GSM Datenlogger vom System Aquila. Mit den gewonnenen Daten soll die Lebensweise der polnischen Rotmilane, deren Bestand auf bis zu 1.500 Brutpaare geschätzt wird, besser erforscht werden. Kordian ist zusammen mit weiteren polnischen Rotmilanfreunden den jungen Milanen nach Spanien gefolgt. Ihre Reise war erfolgreich. Im Dezember konnte in der Extremadura ein besendeter polnischer Rotmilan gesichtet werden. Er hat den Nationalpark Monfragües für sein Winterquartier  ausgewählt. Kordian hat unserem Rotmilanfreund Heiko Seyer von seiner Reise ins spanische Überwinterungsgebiet berichtet. Die beiden stehen seit einigen Monaten in einem engen Austausch miteinander - Polnisch-Deutsche Rotmilanfreundschaft eben.
 
 
Polnischer Rotmilan mit Sender
 
 
 
 
 
 

Montag, 23. Dezember 2013

Frohe Weihnachten

Die lippischen Rotmilanfreunde wünschen allen Lesern und Leserinnen unseres Blogs ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr 2013. Seit einem Jahr berichten wir nun über unsere Arbeit mit dem Rotmilan. Wir hoffen, dass es interessant war und wir ein wenig von unserer Begeisterung für den roten Drachen zeigen konnten.
Jetzt, wo die Rotmilane ins Winterqauartier gezogen sind, arbeiten wir bereits an den neuen Projekten. Wir möchten noch mehr über das Leben der Rotmilane bei uns im Kreis Lippe erfahren. Vielleicht gelingt uns das. Mehr dazu in den kommenden Blogbeiträgen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr gerne bei allen Rotmilanfreunden in Deutschland, Spanien, Frankreich, Polen und in der Schweiz, die uns immer wieder unterstützt haben. Vielen Dank dafür!

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Rotmilan auf Siegerbild

Mit seinem winterlichen Portrait „Leben und Tod“ eines Rotmilans, aufgenommen im Naturpark Lauenburgische Seen, wurde Gernot Blum, Naturfotograf aus Groß Sarau, vom Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) zum Jahressieger im deutschlandweiten Fotowettbewerb „Augenblick Natur!“ 2013 gekürt.

Hier gehts zu der Meldung und dem Siegerfoto...

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Spektakulär

war der heutige Einsatz von unserem Rotmilanfreund Andreas Fettig. Kein Baum oder Greifvogelhorst, diesmal war seine Arbeit am geologischen Aufschluss an der Adlerwarte Berlebeck gefragt. Um die Gefahr von Steinschlag zu minimieren, mussten die Bäume an der Steilwand gefällt werden. Unterstützung bekam Andreas von den beiden Baumkletterer Andreas Dippel und Daniel Raul. Auch für die zwei war ihr Arbeitsort nicht alltäglich. Spaß hat es den beiden gemacht und von einem zufriedenen Chef gab es dafür extra gut belegte Brötchen und Kuchen.

 

Geologischer Aufschluss an der Adlerwarte Berlebeck

 
Spektakulärer Einsatz an der 20 m hohen Gesteinsformation


Und ein hoch konzentrierter Chef

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Rotmilanrevier im Spätherbst

Nur noch wenige Tage bis zum Winterbeginn, ein herrlich sonniger Tag, da wird der Kontrollgang zum Oesterholzer Brutplatz auch ohne Rotmilane für mich zu einem besonderen Erlebnis. Dort, wo die berühmte viereihige Fürstenallee mit ihren 300-jährigen Baumveteranen die Paßstraße von Schlangen nach Detmold säumt, dort hat auch der Rotmilan sein Revier. Ein besorgter Blick in Richtung Horstbaum, aber unbegündet, denn Horst ist noch da. Das Sturmtief "Xaver" ließ ihn unbeschadet. Der Brutplatz befindet sich auf einer Eiche, nur wenige Meter vom Waldrand entfernt. In diesem Jahr sind hier 2 Jungmilane großgeworden. Auch sie wurden beringt und mit Flügelmarken markiert. Irgendwo in den Baumwipfeln sitzt eine Kolkrabe. Jetzt, wo der Rotmilan den Horstwald verlassen hat, ist er hier der uneingeschränkte Wächter des Reviers. Seine Rufe zeigen, dass er jeden meiner Schritte im Wald wahrnimmt. Ein letzter Blick zum Horst und die Vorfreunde auf die Rückkehr des roten Drachen von Oesterholz im kommenden Frühjahr ist plötzlich da.
 
 
Verwaister Horst
 
 
Lange Schattenbilder im Horstwald
 

Ein kleiner Umweg nur, aber das Fangnetz bleibt unbeschädigt
 

Dienstag, 3. Dezember 2013

Fazination Kraniche

Heute Morgen im Großen Moor, das Moor bei Uchte ist Startpunkt einer Kranichreise durch die Diepholzer Moorniederung. Minus 5°C, fast klarer Himmel und die Vegetation ist von weißem Raureif überzogen. Der Großteil der Kraniche hat inzwischen die Diepholzer Moorniederung verlassen, so steht es auf der Webseite des BUND. Auch wenn es nur noch wenige sind, die Fazination Kraniche bleibt, meint unser lippischer Rotmilanfreund und hat ein paar Eindrücke von seiner heutigen Kranichreise mitgebracht. Die ersten vier Kraniche, kurz nach Sonnenaufgang, noch ist es kalt, stehen fast unbeweglich da.

 
Es werden dann doch noch mehr, zunächst eine Gruppe von 10 Tieren und dann, bei Lohhof stehen auf einem Acker mehr als 300 Kraniche. Ein toller Anblick. Unter den Kranichen befinden sich zwei deutsche Ringkraniche. Sie werden später zu Hause in die Kranichdatenbank icora eingegeben. Das Hakenmoor ist dagegen verwaist. Dort, wo jeden Herbst die ersten größeren Kranichansammlungen zu beobachten sind, entdeckt unser lippischer Rotmilanfreund keinen einzigen Kranich. Dafür stehen einige kleinere Kranichgruppen rund um das Wietingsmoor. Es ist inzwischen wärmer geworden. Den Kraniche gefällt es, zwei von ihnen tanzen sogar.

 
Die meisten Kraniche auf seiner Reise sieht er rund um das Goldenstedter Moor zwischen Vechta und Barnsdorf. Bei Rödenbeck sind es mehr als 500 Kraniche, die hier dichtgedrängt äsen und Wasser aus einem Graben trinken.
 
 
Zwischen den vielen Kranichbeinen entdeckt der lippische Rotmilanfreund sogar bunte Farbringe, die zu einen schwedischen Ringkranich gehören, der kurz darauf jedoch wegfliegt.
 
 
Zu den Kranichen haben sich hier mehr als 250 Sing- und Zwergschwäne gesellt. Herrlich, "trompetende" Kraniche in Duett mit "singenden" Schwänen. Hier verweilt unser Rotmilanfreund einige Zeit und genießt. Später, in einer weiteren größeren Kranichgruppe fotografiert er einen deutschen Ringkranich. Der Kranich stammt aus Mecklenburg-Vorpommern und wurde 2011 als Jungvogel beringt. Auf seinem Rücken trägt er sogar einen Peilsender. Im Rehdener Geestmoor, hier finden sich jedes Jahr im Herbst die meisten Kranichfreunde ein, rasten etwa 100 Kraniche. Am Beobachtungsturm haben sich einige wenige Kranichfreunde eingefunden, die auf die einfliegenden Kraniche warten. Es wird langsam dunkel, das Oppenweher Moor ist verwaist. Keinen einzigen Kranich bekommt er zu Gesicht, dafür aber ein riesiges Windrad, das gerade aufgebaut wird. Schön war es bei den Kranichen, wie immer, denkt sich unser Rotmilanfreund aus Lippe und fährt zufrieden nach Hause.