Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Donnerstag, 28. November 2013

Rød Glente

Seinen Sommerurlaub verbringt der lippische Rotmilanfreund jedes Jahr in Dänemark. Dieses Jahr hat er auf dem Rückweg durch Südostjütland bei Aabenraa zum ersten Mal einen Rotmilan gesehen. Im Dänischen wird der Rotmilan rød Glente genannt. Er ist dort ein seltener Brutvogel, aktuell schätzt man den Bestand auf etwas mehr als 50 Brutpaare. Die meisten davon kommen in Ostjütland, bei Vejle und Aarhus vor, aber auch auf den Inseln Seeland, Møn, Lolland und Falster gibt es brütende Rotmilane. In weit größerer Zahl kann man in Dänemark jedoch durchziehende schwedische Rotmilane beobachten. Im nördlichen Nachbarland brüten heute mehr als 1.000 Paare. Viele davon überwintern aufgrund regelmäßiger Fütterung inzwischen sogar dort. Wie in vielen anderen Ländern setzen sich in Dänemark seit einigen Jahren Menschen für den Schutz des røde Drage ein, unter anderem wurden hier Rotmilane beringt, mit Flügelmarken und Funksendern versehen. So konnte im Jahre 2004 mit dem Jungmilan DK 1 erstmals ein überwinternder dänischer Rotmilan in Spanien nachgewiesen werden. Das freut auch den lippischen Rotmilanfreund, der nun auch ein neues dänisches Wort dazu gelernt hat.
 
 
Røde Drage - Roter Drachen
 
 
 
 
 
 

Montag, 25. November 2013

Milano real R3 en Espania

Eine schöne vorweihnachtliche Überraschung! Unser Rotmilan R3 wurde am 18. November 2013 im spanischen Palau d'Anglesola beobachtet und sogar fotografiert. Er ist somit der erste lippische Rotmilan, dessen Aufenthalt in Spanien, dem Hauptüberwinterungsgebiet des Rotmilans dokumentiert wurde. Gesehen hat ihn der spanische Rotmilanfreund Joan Rodríguez. Palau d'Anglesola liegt zirka eineinhalb Autostunden nordwestlich von Barcelona entfernt. Rotmilan R3 stammt aus Voßheide. Er kam 2012 zur Welt und wurde am 31. Mai 2012 zusammen mit seinen beiden Geschwistern von Prof. Oliver Krüger beringt und erhielt von ihm auch seine weiße Flügelmarke. Rotmilan R3 ist ein Weibchen. Leider gibt es von der jungen Rotmilandame kein Foto. Bei der Beringung hat es geregnet und somit blieb der Fotoapparat in der Hosentasche. Betrüblicherweise ist eines der drei Voßheider Rotmilanküken bereits tot. Vermutlich ist es bei Flugübungen oder Geschwisterstreitigkeiten aus dem Horst gestürzt und dann einem Fuchs oder Marder zum Opfer gefallen. Bei einer Brutplatzkontrolle lagen unter dem Horst Federn und die beiden Flügelmarken. Vom Verbleib des dritten Jungmilans ist dagegen nichts bekannt. Unbekannt ist auch, wo sich die Rotmilandame R3 in der Zwischenzeit aufgehalten hat.  Unbeantwortet bleibt zunächst auch, ob Palau d'Anglesola bereits ihr endgültiges Überwinterungsziel ist oder sie noch weiter südlich zieht. Die lippschen Rotmilanfreunde freuen sich aber auf jeden Fall über die Meldung aus Spanien.
  Rotmilandame R3 in Spanien
(Fotograf: Joan Rodríguez)




Montag, 18. November 2013

Dichtezentrum

Gute Nachricht für die lippischen Rotmilanfreunde: Der Kreis Lippe gehört zu den Dichtezentren des Rotmilans in Nordrhein-Westfalen. Nur in den Kreisen Hochsauerland und Höxter sind mehr Reviere bei der landesweiten Erfassung 2011 und 2012 gezählt worden. Das wurde jetzt auf einer Greifvogeltagung in Schwerte bekanntgegeben. Dichtezentren sind für die Arterhaltung und Populationsentwicklung einer Tierart von besonderer Bedeutung. Die lippischen Rotmilanfreunde sind sich deshalb ihrer hohen Verantwortung beim Schutz des Rotmilans bewusst. Über 50 Prozent des Weltbestandes sind in Deutschland heimisch. Bereits die Zahl der Rotmilane im Kreis Lippe übertrifft das Vorkommen in vielen europäischen Ländern. Für die lippschen Rotmilanfreunde ist dies ein weiterer Grund sich für ein Schutzprogramm dieses faszinierenden Greifvogels einzusetzen. Denn die Rotmilane sind heute noch vielen Gefahren ausgesetzt, auch in Deutschland und Lippe .


Ungewisse Zukunft für einen lippischen Jungmilan?

Sonntag, 10. November 2013

Tausende Kraniche am Himmel

Mäßiger Wind aus Nordwesten. In den nächsten Tagen soll es kälter werden. Startsignal für zehntausende von Kranichen in den Rastgebieten an der Ostsee und der Diepholzer Moorniederung. Zwischen 11:00 und 14:00 Uhr zeigten sich allein über den Bielefelder Westen weit über 5.000 Kraniche. Im Minutentakt zogen sie in den für Kraniche typischen Zugformationen Richtung Südwesten. Ihr nächstes Ziel ist vermutlich Frankreich. Am Lac du Der-Chantecoq, dem größten französischen Stausee sammeln sich jährlich über bis zu 100.000 Kraniche. Von dort geht es für die Kraniche weiter in ihre Winterquartiere in Südfrankreich und Spanien. Zwischen den vielen Kranichen entdeckte der lippische Rotmilanfreund zu seiner Freude auch vier ziehende Rotmilane.

Zugimpressionen vom 10. November 2013


 


Dienstag, 5. November 2013

Kraniche

Die Rotmilane haben Lippe verlassen. Jetzt lohnt sich ein Besuch bei den Kranichen in der Diepholzer Moorniederung. Zwischen Nienburg und Vechta rasten aktuell über 60.000 Kraniche. Tagsüber halten sie sich auf den abgeernteten Maisäckern auf. Am Abend fliegen die Kraniche in die Moore ein, denn dort befinden sich ihre Schlafplätze. Ein immer wieder faszinierendes Naturschauspiel. Gute Beobachtungsmöglichkeiten für den Abendeinflug gibt es von den Türmen im Rehdener Geestmoor, Neustädter Moor und vom nördlichen Turm am Uchter Moor. Von seiner Kranichreise hat ein lippischer Rotmilanfreund ein paar Eindrücke mitgebracht.


Morgenstimmung im Uchter Moor


Kurz vor der Ladung auf dem Maisacker


Besuch aus dem hohen Norden, ein norwegischer Kranich mit der Ringkombination Rot/Rot/Schwarz-Gelb/Weiß/Schwarz