Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Sonntag, 24. Juli 2016

K2 und 4K sind unterwegs

In Heiligenkirchen hatte sich ein kleines Drama abgespielt: Vor einigen Wochen war im Sturm das Küken 3K tödlich abgestürzt. Doch seine Geschwister haben es geschafft - unter den Augen von Familie Zimdars, die sich sehr über Ihre gefiederten Nachbarn freuen und sie oft beobachten. Und so gelangen Iris Zimdars auch die beiden Fotos - die sie den Rotmilanfreunden freundlicherweise zu Verfügung stellte. 



Dienstag, 5. Juli 2016

Besuch auf der Mülldeponie

Am 28. April dieses Jahres hat Rotmilan F2 zusammen mit weiteren  Artgenossen ein Ziel: Die Mülldeponie Pohlsche Heide bei Hille im Kreis Minden-Lübbecke. In Bergen von Müll, zwischen Plastiksachen und Papierschnipseln sucht er nach Mäusen, Ratten, Würmer oder anderem Freßbarem. Mülldeponien locken immer wieder Rot- und Schwarzmilane an, denn hier finden sie regelmäßig und mitunter auch reichlich Nahrung. Einer, der ihn dabei beobachtet und sogar fotografiert, ist Armin Deutsch. Der Hobbyornithologe aus Bielefeld hat uns seine schönen Fotos von F2 zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle. F2 ist 2015 in einer Dreierbrut bei Horn-Bad Meinberg zur Welt gekommen. Am 4. Juni 2015 wurde er von Prof. Oliver Krüger beringt und markiert. Vielleicht sehen wir F2 wie viele andere markierte Jungmilane im Spätsommer wieder in Lippe, an den bekannten Sammelplätzen.

Rotmilan F2 und Artgenossen
Flugbild von Rotmilan F2
Rotmilan F2 mit ablesbaren Flügelmarkencode


Sonntag, 3. Juli 2016

"Carlos" wieder in Lippe

Jungmilan "Carlos" hat den Weg zurück nach Lippe gefunden. Am 29. Juni 2016 habe ich ihn am frühen Morgen in Brokhausen, seinem Geburtsort wieder gesehen. Sein letztes Lebenszeichen hatten wir am 4. Dezember 2015 aus Lleida in Katalonien bekommen. Bei seiner ersten erfolgreichen Überwinterung hat er somit für beide Zugwege eine Gesamtstrecke von über 2.600 Kilometer zurückgelegt. Eine erstaunliche Leistung. Seine Geburtstätte, ein kleines Waldstück nördlich von Brokhausen, liegt nur knapp einen Kilometer vom Beobachtungspunkt entfernt. Den Überlandleitungsmast, auf dem ich G1 zusammen mit einem jungen Schwarzmilan gesichtet habe, wird auch von seinen Eltern im Herbst regelmäßig als morgendlicher Rastplatz genutzt. Bestimmt hat er sie in diesen Tagen bereits getroffen. Gefreut über die erneute Sichtung von Rotmilan G1 hat sich übrigens auch sein Pate Karl-Heinz Busch.

Rotmilan G1 rastet auf einem Überlandleitungsmast bei Brokhausen
G1 und seine beiden Geschwister nach der Beringung

Freitag, 1. Juli 2016

"Vier Küken"

Das ruft uns Nayden von oben zu. Wir sind in Holzhausen, dem letzten Rotmilanbrutplatz für heute. Der zweite Beringungstag neigt sich damit dem Ende. Ein schöner Abschluß, denn mit vier Küken haben wir nicht mehr gerechnet. Ein Jahr mit wenig Mäusen und vielen Brutabbrüchen, nicht nur beim Mäusebussard, sondern auch beim Rotmilan. So gehen wir mit viel Freude an die Beringung der vier Nestlinge. Alle sind gesund und gut ernährt. Nachdem sie nacheinader vermessen und untersucht sind, geht es wieder nach oben in den Horst. Ein kleiner Horst, gerade mal 65 x 45 x 33 cm groß, eigentlich zu klein für die noch nicht ausgewachsenen Jungmilane. Eine Sorge, die nicht ganz unbegründet ist. Denn im letzten Jahr sind hier zwei Küken aus dem Horst gefallen. Beide haben den Absturz nicht überlebt. Aber daran denken wir nicht, als wir den Brutplatz glücklich und zufrieden an diesem Tag verlassen.

Vier Küken nach der Beringung
Dicht gedrängt im elterlichen Horst

Nachwuchs bei Herforder Rotmilanen

Das Herforder Rotmilanpaar am Stadtrand von Bielefeld (wir berichteten) hat erfolgreich gebrütet. Auf dem Weg zur Arbeit bin ich in den vergangenen Monaten regelmäßig am Brutplatz vorbeigefahren und fast immer konnte ich einen Blick in die Kinderstube werfen. Ohne die Rotmilane dabei zu stören, denn der Horst läßt sich gut aus dem Auto heraus beobachten. Auch später als der Horstbaum grünte. Am 1. April begann das Weibchen mit dem Brüten. Das erste Küken sah ich Anfang Mai. Ein noch sehr wackeliger Kopf streckte sich für einen ganz kurzen Moment über den Horstrand. Bereits wenige Tage später entdeckte ich ein zweites Küken. Mitte Mai zeigten sich mir dann insgesamt drei Küken, eine stattliche Zahl, die von nun an regelmäßig gefüttert werden musste. Eine für das Männchen und später auch für das Weibchen wahrlich nicht einfache Aufgabe. Beide haben es aber geschafft, im Gegensatz zu vielen anderen Rotmilanpaaren, die wegen Nahrungsmangel ihre Brut aufgaben. Inzwischen sind aus den drei Küken Ästlinge geworden. Sie sitzen meistens auf den horstnahen Ästen, sind dann oft  nicht zu sehen. Im Horst zeigen sie nur sehr selten. In wenigen Tagen beginnen die drei Jungmilane mit den ersten Flügen. Meistens sind diese ganz kurz und enden oft mit einer unbeholfenen Landung, denn nicht nur das Fliegen will gelernt sein. Doch mit jedem Flug und jeder Ladung werden sie immer besser und irgendwann haben sie den elterlichen Horst für immer verlassen. Wie auch die meistens unserer Jungmilane in Lippe.

Wenige Tage alte Küken

Ein letztes Mal zusammen im Horst