Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Freitag, 10. Juli 2015

Fußballbegeistert

Dieses Lemgoer Rotmilanpaar ist tatsächlich fußballbegeistert. Auch in diesem Jahr haben sie am Fußballplatz ihren Nachwuchs großgezogen. Leider lag jetzt einer der beiden Jungmilane tot unter dem Horst. Die genaue Todesursache ist unbekannt. Vielleicht ist er bei einem der letzten Unwetterereignisse, die über Lippe hinweggezogen sind, heruntergestürzt und später dann verhungert. Dieses Schicksal ist seinem Geschwistervogel glücklicherweise erspart geblieben. Bei der heutigen Kontrolle saß er horstnah auf einem Ast und wartete auf Nahrung. In den nächsten Tagen unternimmt er seine ersten Flugversuche. Bis zum Beginn der neuen Fußballsaison bleibt ihm genügend Zeit, seine Flugkünste zu perfektionieren.

Toter Jungmilan unter dem Horst
Zweiter Jungmilan als Ästling

Mittwoch, 8. Juli 2015

Ein letztes Mal

Der heutige Beringungstag führt uns am Ende des Tages nach Niewald, einem kleinen Ortsteil von Detmold. Ein bißchen Wehmut kommt hoch. Denn ein letztes Mal in diesem Jahr erklettert Nayden einen Rotmilanhorst. Aber noch liegt eine Spannung in der Luft. Wieviele Küken erwarten uns hier. Zum Schluß noch einmal die Hoffnung auf eine Dreierbrut. Sie wird erfüllt, als Nayden von oben die Zahl drei herunter ruft. Drei junge Milane, vielleicht die jüngsten in Lippe. An ihren Köpfchen zeigen sich noch reichlich Dunenfedern. Aber sie sind groß genug für die Fußringe und Flügelmarken. So werden wir sie später nach dem Ausfliegen sicher erkennen können. Die Küken werden auch dieses Mal von Anna beringt, vermessen und untersucht. Alle drei sind gesund und wohlgenährt. Heiko hilft Anna gewissenhaft bei den Beringungsarbeiten. Alle Daten müssen genau aufgeschrieben werden. Denn die Rotmilanberingung ist ein wissenschaftliches Projekt. Bevor die jungen Milane wieder nach oben kommen, werden von allen noch einmal Fotos gemacht. Jetzt halten wir sie sogar in unseren Armen. Wie gesagt, ein wenig Wehmut ist mit dabei. Auch als Nayden zum letzten Mal nach unten kommt. Die Rotmilanberingung 2015 ist damit vorbei.

Ein letztes Mal für dieses Jahr
Anna und Heiko über die Schultern geschaut
Ein bißchen wie Rotmilanpapa
Jungmilane 2J, 3J und 4J im Horst

Dienstag, 7. Juli 2015

Beller Rotmilane Teil I

Die Rotmilanreviere rund um Belle. Hier kennt Heiko sich bestens aus. Zur Zeit ist er aber im Urlaub. So schaue ich für ihn nach dem Rechten. Die jungen Rotmilane fliegen langsam aus. Eine spannende Zeit für sie, aber auch für mich. So war ich gespannt, wie es den Jungmilanen vom Beller Feld geht. Die Eltern der Beiden hatten sich in diesen Jahr erstmals eine Weide als Horstbaum ausgesucht. Gar nicht hoch, aber direkt an einem Bach. Und nah an einem neuen Industriegebiet. Im Horst befanden sich zwei Küken, die von Oliver und Anna beringt und markiert wurden. Heute, seit der Beringung sind über drei Wochen vergangen, habe ich die beiden Rotmilane zum ersten Mal wiedergesehen. Sie sind wie die meisten ihrer Altersgenossen bereits ausgeflogen, halten sich aber immer noch in der Nähe des Horstes auf. Während ich die Beiden beobachte, schaut auch das Rotmilanmännchen vorbei. Der Altvogel warnt, aber nicht mehr so stark wie noch bei der Beringung seiner Küken. Und schon kurz darauf fliegt er weiter. Auch ich beende meinen Kontrollgang. Den beiden Jungmilanen vom Beller Feld geht es gut. Heiko wird sich darüber ganz sicher freuen.

Die beiden Jungmilane im elterlichen Horst
Jungmilan 7D hat sich eine Pappel aus Rastbaum ausgewählt
Jungmilan 8D bevorzugt dagegen eine Weide
Der Horst ist jetzt verwaist

Sonntag, 5. Juli 2015

Rückkehr nach Lippe

Erfreulicherweise konnten drei unserer Jungmilane, die 2014 markiert wurden, wieder anhand ihrer Flügelmarken identifiziert werden. "7A" wurde im Juni 3,88 Kilometer von seinem Geburtsort Großenmarpe in Brüntrup entfernt von Christiane Stolz auf einem Acker gesichtet.
"A9" konnte 26,69 Kilometer von seinem Geburtsort bei Hölsen (Bad Salzuflen) bei Belle (Horn-Bad Meinberg ) von Heiko Seyer entdeckt werden.
"3C" aus Heiden wurde auch im Bereich von Belle von Jörg Westphal und Heiko Seyer entdeckt, seine Entfernung vom Geburtsort betrug 17,59 Kilometer.
Wahrscheinlich werden sich diese "jungen Wilden" im Spätsommer bei den Sammelplätzen aufhalten und vielleicht nochmal beobachtet werden können. Spannend wird sein, wo sich diese Vögel bei ihrer Brutreife in ein bis zwei Jahren ansiedeln. Ob sie im Lipperland bleiben, oder sich anderswo zur Brut niederlassen - davon können wir hier hoffentlich dann berichten.


3C im Bereich Belle 


3C bei der Beringung in Heiden

7A am Rastplatz 2014 im Bereich Brüntrup
7A bei der Beringung in Großenmarpe








Samstag, 4. Juli 2015

Schwarzmilanberingung

Jedes Jahr beringen wir den neben den Rotmilanen auch einige wenige Schwarzmilane. Der Schwarzmilan gilt als nächster Verwandter des Rotmilans. Sie sind in Aussehen und Lebensweise sehr ähnlich. So ähnlich, das sich hin und wieder beide Arten auch erfolgreich miteinander paaren. Bei uns im Kreis Lippe ist ein solcher Fall aber bisher nicht bekannt. Dieser Jahr haben wir insgesamt sechs junge Schwarzmilane beringt und mit Flügelmarken markiert. In einem Horst bei Detmold waren es drei Küken. Das Brutpaar brütet hier bereits seit vielen Jahren erfolgreich. Nun schon zum dritten Mal hintereinander im alten Rotmilanhorst. Die früheren Besitzer sind in ein benachbartes Waldstück verzogen. Rot- und Schwarzmilane brüten nicht selten nah beieinander. In Blomberg sind die beiden Horstbäume sogar weniger als zwanzig Meter voneinander entfernt. Schätzungsweise 25 bis 30 Brutpaare vom Schwarzmilan brüten im Kreis Lippe. Von den bisher markierten Schwarzmilanen haben wir bisher leider keine Rückmeldungen. Eine Sichtung aus dem Überwinterungsgebiet in Afrika südlich der Sahara wäre schon eine tolle Sache.

Schwarzmilanküken 1G
Schwarzmilanküken 1G zusammen mit 2G
Schwarzmilanküken 1G, 2G und 3G wieder im elterlichen Horst

Rotmilanausstellung

Seit vergangenem Freitag ist auf der Adlerwarte Berlebeck die Wanderausstellung zum Rotmilan der Deutschen Wildtier Stiftung zu sehen. Eröffnet wurde sie durch den Landrat des Kreises Lippe Friedel Heuwinkel. Mit dabei waren auch Heiko Seyer, Andreas Fettig, Jörg Westphal, Anna-Katharina Müller und Dr. Nayden Chakarov. Bei herrlichem Flugwetter und vor den über 100 Besuchern bedankte sich der Landrat bei Klaus Hansen, dem Leiter der Adlerwarte und den Lippischen Rotmilanfreunden für ihren Einsatz zum Schutz des Rotmilans. Nach der Eröffnung taufte Heuwinkel einen jungen Rotmilan auf den Namen Lara und übernahm die Patenschaft. Lara wird bereits in wenigen Wochen von den Falkner der Adlerwarte für ihren zukünftigen Einsatz bei den Freiflügen trainiert. Die Wanderaustellung befindet sich im Museumsgebäude. Dort bekommen die Besucher zudem alles Wichtige zu den Greifvögeln und Eulen sowie zur Geschichtung und Bedeutung der Adlerwarte vermittelt. Die Wanderaustellung wurde für das bundeweite Projekt „Rotmilan – Land zum Leben“ von Deutscher Verband für Landespflege, Dachverband Deutscher Avifaunisten und Deutscher Wildtier Stiftung konzipiert und erstmals im Oktober 2014 in Göttingen der Öffentlichkeit präsentiert. Das Projekt hat das Ziel, zusammen mit Land- und Forstwirtschaft, die Zukunft des Rotmilans in Deutschland zu sichern. Die Adlerwarte Berlebeck ist die älteste Anlage ihrer Art in Deutschland. Jedes Jahr kommen hierher etwa 100.000 Besucher. Highlights sind die täglichen Freiflüge von Adler, Geier, Falke, Milan und Co. Aber auch die Zucht von Greifvögeln und Eulen und die Pflege und Wiederauswilderung von verletzten und kranken Vögeln sind wichtige Arbeitsfelder der Adlerwarte. Nutzen Sie die gute Gelegenheit nach der Flugvorführung die Ausstellung im Museumsgebäude hier auf der Adlerwarte Berlebeck zu besuchen. Es lohnt sich.

Grußworte von Landrat Friedel Heuwinkel und Klaus Hansen
Eröffnung der Ausstellung. Mit dabei sind Dr. Axel Lehmann, Landrat Friedel Heuwinkel, Klaus Hansen, Anna-Katharina Müller und Dr. Nayden Chakarov (von links)
Ausstellung und Rotmilan "Lara"
Klaus Hansen überreicht Landrat Friedel Heuwinkel die Patenurkunde (von links)