Unsere Ziele:

Die Arbeitsgemeinschaft der Rotmilanfreunde Lippe im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe e.V. stellt in diesem Blog ihre Arbeit vor. In Lippe befindet sich ein Dichtezentrum der Rotmilanverbreitung. Die lippischen Rotmilane werden kartiert und erforscht, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen.

Mittwoch, 27. August 2014

Abkühlung...

... bei sommerlichen Temperaturen tut gut, dachte sich vermutlich dieser junge Turmfalke und landete nur wenige Meter vor meinem Auto. Sein Ziel ein kleine Wasserpfütze. Er ließ sich dann auch nicht mehr stören bei seinem Badevergnügen. Nach kurzer Zeit flog er dann aber davon. Abgekühlt, so hoffe ich. Auch die Turmfalken hatten ein gutes Jahr. Dank der vielen Mäuse. Die Jungfalken sind inzwischen jagderfahren und oft bei erfolgreicher Mäusejagd zu beobachten.

Jungfalke badet

Montag, 25. August 2014

Rotmilan Hannelore

Nachdem wir im Oktober des vergangenen Jahres den Rotmilan Horst vorgestellt haben, möchten wir heute über Rotmilandame "Hannelore" von der Adlerwarte Berlebeck berichten. Hannelore gehört zu den drei Rotmilanen, die in den täglichen Flugvorführungen zu sehen sind. Die Rotmilandame wurde 2012 auf der Adlerwarte geboren, vom Falkner Benny Aschmann großgezogen und trainiert. In diesem Jahr wurden auf der Adlerwarte drei Jungmilane groß. Wer Hannelore und die anderen Rotmilane bewundern will, der hat noch bis Anfang November 2014 die Möglichkeit dazu. Dann schließt die Adlerwarte ihre Pforten. Falkner Aschmann empfiehlt allen Interessierten den Familientag am 14. September 2014 und die Veranstaltung Winterzoo unter dem Motto "Tierisches Advent" vom 28. bis 31. November 2014. Die Rotmilanfreunde werden auf jeden Fall kommen.

Benny und Hannelore

Samstag, 23. August 2014

Nah am Geburtsort

Rotmilan FT nähert sich seinem Geburtsort bei Heiden. Am 22. August 2014 wurde er bei Barkhausen nordöstlich von Detmold gesichtet. Damit hat sich der vorjährige Jungmilan bereits auf 5,5 km an den elterlichen Horst genähert. Aus Untersuchungen mit markierten und besenderten Rotmilanen weiß man, dass viele einjährige Rotmilane ihre Geburtsstätte besuchen. Sie scheinen sich daran zu erinnern. Manche von ihnen brüten zum ersten Mal sogar in der Nähe ihres elterlichen Reviers. Vielleicht gehört unser Rotmilan FT auch dazu.

Rotmilan FT in Barkhausen

Freitag, 22. August 2014

Mithilfe erwünscht

Im Juni bekamen die lippischen Milane ihre Flügelmarken. Inzwischen sind mehrere Wochen vergangen. Die jungen Rotmilane haben den Horst längst verlassen und erkundigen ihren neuen Lebensraum. Dank der Flügelmarken ließen sich die genauen Aufenthaltsorte einiger Vögel bestimmen (wir berichteten). So ist bekannt, dass manche Jungmilane sich bereits über 10 km vom elterlichen Horst entfernt haben. Bis zum endgültigen Abzug ins Winterquartier wird die Distanz zur ihrer Geburtsstätte immer größer werden. "Je mehr Sichtungen wir von einem Rotmilan haben", so weiß Heiko Seyer zu berichten, "umso genauer wird sein Lebenslauf". Er ist in diesen Tagen viel unterwegs um nach den markierten Rotmilanen Ausschau zu halten. Unterstützt wird er dabei von Christiane und Manfred Stolz aus Brüntrup. Die beiden haben vor wenigen Tagen Jungmilan A5 gesehen. Er saß auf einem frisch gegrubberten Acker und suchte dort nach Nahrung. Die Beobachtung haben sie an die lippischen Rotmilanfreunde weitergegeben. Dort werden die Daten gesammelt und zusammen mit der Universität Bielefeld wissenschaftlich ausgewertet. Heiko Seyer wünscht sich weitere Mitstreiter, die ihm bei den Rotmilanbeobachtungen unterstützen. Wer Rotmilane sieht, sollte auf Flügelmarken achten und sie möglichst ablesen. Dieses ist mit einem Fernglas oder Spektiv gut möglich. Jeder Melder bekommt dann einen Lebenslauf "seines" Rotmilans. Meldungen bitte an heiko.seyer@arcor.de

A5-Beobachtung von Heiko Seyer
A5 im elterlichen Horst

Donnerstag, 21. August 2014

Weißstörche im Land des Rotmilans

Ende August. Ein gepflügter Acker am Ortsrand von Elbrinxen, einem kleinen Ort im Südosten Lippes. Hoch  oben in der Luft schweben vier Rotmilane. Doch sind sie heute nicht die Hauptdarsteller. Es sind vielmehr die 25 Weißstörche, die hier nach Nahrung suchen. Wie die Rotmilane  lieben auch Störche die frisch umgebrochene Ackerscholle. Immer wieder landen Regenwurm nach Regenwurm aber auch Mäuse im weit geöffneten Schabel des großen Schreitvogels. Die meisten der Vögel sind Jungstörche. Sie ziehen bereits in den nächsten Tagen fort. Ihre Reise führt die meisten Weißstörche nach Afrika. Einige verbringen den Winter wie der Rotmilan auch in Spanien. Sie sind Westzieher. Nach Afrika ziehende Weißstörche wählen dagegen die Ostroute. Prinzeßchen, der wohl bekannteste deutsche Storch zog jedes Jahr bis nach Südafrika und legte dabei eine Strecke von über 10.000 km zurück. Eine der beeindruckensten Leistungen im Tiereich. 

Fünferbande
Wachender Blick
Nahrungssuche


Sonntag, 17. August 2014

Lehrjahre

Mit Beginn der Selbstständigkeit verlassen die jungen Rotmilane ihre Geburtsstätte und streifen umher, allein oder oftmals auch in Gruppen. Dieses Umherstreifen, der Fachmann spricht von der Jugenddispersion, ist für die Jungmilane von großer Wichtigkeit. Sie sammeln dabei Erfahrungen, verbessern ihr Flug- und Jagdvermögen, sie lernen Gefahren zu erkennen und zu vermeiden. Denn eine ihrer ersten großen Herausforderungen steht ihnen ab Ende August bevor. Dann beginnen die ersten Rotmilane ins Winterquartier nach Spanien oder Frankreich zu ziehen. Ein langer, oft auch gefährlicher Flug. Abschüsse, Stromleitungen, Straßenverkehr, Windkraftanlagen oder Vergiftungen, mit all diesen Gefahren können vor allem junge, unerfahrene Jungmilane konfrontiert werden. Ein lippischer Rotmilan, der sich vermutlich in wenigen Wochen auf seine erste große Reise aufmacht, ist Rotmilan C8. Er ist dieses Jahr in einem Horst bei Bad Meinberg zur Welt gekommen. Anfang Juni bekam der Jungmilan wie seine beiden Geschwister Vogelwartenring und Flügelmarken. Der Horstplatz wird seit einigen Jahren von Heiko Seyer betreut. Er war es auch, der C8 Ende Juli ein letztes Mal am elterlichen Horst sah. Im August wurde er bisher zweimal gesichtet. Das erste Mal in Voßheide (wir berichteten) und tagsdarauf in Barkhausen. Beide Beobachtungsorte sind bereits 10,8 bzw. 7,9 km von seiner Geburtsstätte entfernt. Hoffentlich sind seine Lehrjahre erfolgreich, das wünschen ihn auf jedem Fall die Lippischen Rotmilanfreunde.

Jungmilan C8 in Barkhausen
Jungmilan C8 im elterlichen Horst

Freitag, 15. August 2014

Wiedersehen mit Rotmilan FT

Seit einigen Tagen hält sich hier eine Gruppe von mehreren Rotmilanen auf. Das weiß unser lippischer Rotmilanfreund. Darunter sind auch welche mit Flügelmarken. Leider konnte er sie bisher nicht ablesen. "Irgendwann klappt es", so denkt unser Rotmilanfreund positiv. Das Wetter ist frühmorgens um kurz nach 7:00 Uhr gut. Da sind sie, die Rotmilane, ein Buchenwäldchen zwischen Lemgo und Blomberg war vermutlich das Nachtquartier für die Rotmilangruppe. In diesem Jahr haben hier viele Rotmilane ihre Jungen großgezogen. Unser Rotmilanfreund kennt mehr als 10 Brutplätze, es ist ein wichtiges Verbreitungszentrum in Nordrhein-Westfalen und Deutschland. Ein Blick durch das Fernglas. Auch dieses Mal sind markierte Rotmilane zu sehen. Es sind drei, leider ist für die Ablesung die Entfernung zu groß. Also näher ran. Langsam, sehr langsam bewegt er sich auf das Rotmilantrio zu. Keiner fliegt auf. Jetzt ein Foto machen. Im Sucher sind die Flügelmarken FT, 5C und C8 zu erkennnen. Große Freunde bei unserem Rotmilanfreund, denn Rotmilan FT ist ein 2013 in Lippe geborener Rotmilan, er befindet sich also im 2. Kalenderjahr. Es ist das erste Lebenszeichen von FT seit der Beringung am 27. Juni 2013. Seine Geburtstätte bei Heiden ist nicht weit entfernt, sie liegt weniger als 10 km südwestlich von hier. 2013 war kein gutes Rotmilanjahr. Viele Bruten wurden aufgegeben. Die Eltern von FT haben dagegen zwei Küken erfolgreich großgezogen. Das Geschwisterchen erhielt die Flügelmarke VW. Sein Aufenthaltsort ist leider nicht bekannt. Die beiden anderen Rotmilanen mit Flügelmarken wurden in diesem Jahr geboren, 5C ist ebenfalls Heidener, hat aber andere Eltern und C8 stammt aus Bad Meinberg. Unseren Rotmilanfreund hat das Wiedersehen mit den Dreien auf jeden Fall gefreut.

Rotmilantrio mit Flügelmarken
Rotmilan FT im elterlichen Horst

Donnerstag, 14. August 2014

Elternzeit vorbei

Es ist Ruhe eingekehrt. Keine Bettelrufe der Jungmilane sind mehr zu hören. Viele der verwaisten Horste sind inzwischen mit Spinnweben überzogen. Die meisten Jungmilane sind selbständig, sie durchstreifen das elterliche Revier, einzeln oder bereits in größeren Gruppen. Jetzt sieht man die Rotmilane auch häufiger auf Bäumen und Überlandleitungsmasten sitzen. Für die Altvögel eine willkommene Zeit. Sie brauchen nicht mehr ihre Jungen zu versorgen. Der Horst steht nicht mehr im Mittelpunkt. Die Altvögel nutzen auch tagsüber andere Ruheplätze, gemeinsam oder auch getrennt von einander. Jetzt ist auch Zeit für den Federwechsel. Denn die Zeit naht, wenn die Rotmilane sich aufmachen in ihre Winterquartiere.

Verlassener Horst
Rotmilangruppe auf Überlandleitungsmast
Einzelner Rotmilan
Schwarzmilan und Graureiher in einer Fichte


Freitag, 1. August 2014

Neues Rotmilan-Projekt in der Rhön

Ein neues Projekt soll die Rotmilan schützen, viele Infos dazu in der Pressemeldung. Die Rotmilanfreunde In Lippe hoffen, das auch in Lippe die Grundlagen geschaffen werden, um auch dem Rotmilan  bessere Nahrungsflächen anzubieten.Auch müßte der Horstschutz optimiert wird.

 Berlin/Bonn, 1. August 2014: Mehr als die Hälfte aller auf der Welt vorkommenden Rotmilane brüten in Deutschland. Doch der Bestand des Greifvogels mit dem imposanten Erscheinungsbild geht seit Jahren zurück. Ein neues Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt soll helfen, diesen Trend wieder umzukehren - mit Maßnahmen zum Schutz der Horste und zur Verbesserung der Lebensraumbedingungen in der Rhön. Das Bundesumweltministerium fördert das Vorhaben mit 680.000 Euro.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Wir wollen dafür sorgen, dass der Bestand des Rotmilans in Deutschland wieder deutlich ansteigt. Eine Voraussetzung dafür sind Lebensräume, in denen der Rotmilan ausreichend Nahrung zur Aufzucht seiner Jungen findet. Das neue Rotmilan-Projekt in der Rhön zielt darum nicht nur auf den Schutz der Brutplätze. Es soll auch darum gehen, mit neuen Wiesen und Weiden und einer insgesamt vielfältigeren Kulturlandschaft die Nahrungsgrundlage zu sichern."
BfN-Präsidentin Beate Jessel: "Der Rotmilan lebt nur bei uns in Europa. Aus der hohen Brutvogelanzahl, die mehr als die Hälfte des Weltbestands ausmacht, ergibt sich eine besondere Verantwortung Deutschlands für den Erhalt und Förderung dieser Greifvogelart. Neben der Sicherung der Nahrungsgrundlage geht es in dem Projekt auch um den Schutz vor Verlusten durch Windkraftanlagen. Zur Vermeidung von Stromopfern an Freileitungen und Opfern an Windkraftanlagen sind Mastenkontrollen sowie die aktive Mitwirkung bei der Planung des Ausbaus der Windkraftanlagen in der Region vorgesehen".
Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz fachlich begleitet. Stellvertretend für die Regionale Arbeitsgemeinschaft Rhön übernimmt der Landkreis Fulda die Durchführung des Projektes.
Wiesen, Weiden, Wälder - das sind die Lebensräume, die der Rotmilan zum Überleben braucht. Nur hier findet er ausreichend Nahrung zur Aufzucht seiner Jungen. Doch in den ausgeräumten und einseitig genutzten Agrarlandschaften mit Raps, Mais und Wintergetreide findet er diese Lebensräume immer seltener. So ist es nicht verwunderlich, dass der Bestand dieses majestätischen Greifvogels seit Jahren zurückgeht. Um dem Rotmilan die Nahrungssuche zu erleichtern, soll der Grünlandanteil in der Rhön erhöht und der Anbau von Hackfrüchten und Luzerne gefördert werden. Gleichzeitig sollen Störungen in der Nähe von Brutplätzen vermindert werden. Nur so kann eine erfolgreiche Aufzucht der Rotmilan-Jungen gesichert werden. Von den Maßnahmen können nicht nur Rotmilane profitieren, sondern auch viele andere bedrohte Arten, wie das Rebhuhn, der Feldhamster oder der Feldhase.
Die Rhön ist mit 200 Brutpaaren ein bedeutender Verbreitungsschwerpunkt der Art.Damit eignet sie sich hervorragend für die Durchführung dieses modellhaften Vorhabens. Es ergänzt ein bereits laufendes Rotmilan-Vorhaben des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) und seiner Partner in 8 Bundesländern.
Hintergrund
Das Bundesprogramm "Biologische Vielfalt"
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.
Weitere Informationen zum Bundesprogramm:www.biologischevielfalt.de/bundesprogramm.html